Schreibweisen der Kritik: Eine Topographie von 1968

Tagung an der Ruhr-Universität vom 28.–29.06.2018

Tagungsprogramm 1968

Die 68er-Bewegung unterscheidet sich von den revolutionären Bewegungen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts vor allem dadurch, dass sie sich vermehrt neuer Darstellungsformen des Protests bediente. Performative Praktiken wie Happening oder Sit-in wurden von den 68ern ebenso erprobt wie satirisch-provokative Schreibweisen in der Tradition der historischen Avantgarden. Das Experimentieren mit Formen der Satire, der Ironie, der Polemik oder des Schocks wurde zu einem Markenzeichen vieler Artikel und Flugblätter, die sich nicht nur durch ihre mediale Verfasstheit (Zeitschrift, Flugblatt), sondern auch durch das Wechselspiel mit den Medien der Massenkultur als Schreibweisen der literarischen und wissenschaftlichen Kritik auszeichneten. Diese neuen Formen der Kritik, die wesentlich durch ihre Darstellungsformen und Schreibweisen bedingt sind, bringen Metropole und Provinz in einen produktiven Austausch. Auch wenn die Brennpunkte der 68er-Bewegung in den großen Städten liegen, sind die neuen Formen der Kritik keineswegs an ihren lokalen Entstehungsherd geknüpft. Die Tagung will mit ihrem Fokus auf dem Nexus von Schreibweisen und medialen Darstellungsformen das Augenmerk auf die Funktion des Topographischen im Diskurs der Kritik lenken.

 

Organisation:

PD Dr. Peter Brandes

Sektion Komparatistik

Ruhr-Universität Bochum

 

Prof. Dr. Armin Schäfer

Germanistisches Institut

Ruhr-Universität Bochum