Cervantes

Cervantes komparatistisch

Interdisziplinäre Ringvorlesung im SoSe 2017

Don Quijote ist ursprünglich kein Ritter, sondern ein manischer Leser von Ritterromanen. Erst seine unausgesetzte Lektüre entfremdet ihn so sehr der Wirklichkeit, dass er schließlich selbst aufbricht, um kuriose Abenteuer zu bestehen. Der Roman, der das vorläufige Ende des Ritterromans bedeutet und von Anfang an ein riesiger Publikumserfolg war, ist aber nicht das einzige lesenswerte Werk von Miguel de Cervantes. Als Zeitgenosse Shakespeares und einer der bedeutendsten Autoren des Siglo de Oro hat Cervantes mehrere Theaterstücke sowie weitere Romane wie La Galatea und Persiles y Sigismunda und die Novellensammlung Novelas ejemplares verfasst -und natürlich eine beispiellose Rezeptionsgeschichte erfahren. Die Ringvorlesung veranstalten das Romanische Seminar und das Institut für Komparatistik gemeinsam; im ersten Teil werden namhafte Hispanisten über verschiedene Werke des Autors sprechen; der zweite Teil widmet sich schwerpunktmäßig der Rezeptionsgeschichte.

Die Vorlesung findetdienstags von 14.00–16.00 Uhr in HGB 40 statt.

Organisation:

PD Dr. Peter Goßens, Komparatistik
Dr. Stephanie Heimgartner, Komparatistik
Prof. Dr. Roger Friedlein, Romanistik

 

 

»Don Quijote«

Lektürekurs Sekundärliteratur

Der »Don Quijote« ist nicht nur ein bis heute viel gelesener Roman, sondern auch seit mehr als 200 Jahren ein Liebling der literaturwissenschaftlichen Forschung. Die im Laufe der Zeit entwickelten Interpretationsansätze sind so vielfältig, dass die Menge der Sekundärliteratur unübersichtlich scheint. In diesem Seminar sollen in den einzelnen Sitzungen vor allem zeitgenössische, aber auch exemplarische historische Aufsätze gelesen und diskutiert werden. Ziel ist es dabei, anhand eines klassischen Textes der Weltliteratur sowohl Herangehensweisen an die Lektüre als auch Möglichkeiten einer fokussierten Recherche einzuüben, um letztlich für den Umgang und die Integration der Texte in eigenen wissenschaftlichen Arbeiten mehr Sicherheit zu geben. Das Seminar wendet sich damit zum einen an all diejenigen, die Schwierigkeiten mit der Handhabung von Forschungsliteratur haben, aber auch an solche, die sich mit dem »Don Quijote« intensiv beschäftigen wollen.

Der Kurs findet mittwochs von 12.00–14.00 Uhr in GABF 04/253 statt.

Leitung: Dr. Judith Schönhoff

 

 

Don Quijote und die Bilder

Seminar für BA- und MA-Studierende

Cervantes’ Romanfigur des Don Quijote hat nicht nur in der Literaturgeschichte ein weitläufiges und facettenreiches Echo gehabt und bis heute viele Schriftsteller zu Auseinandersetzungen mit der Figur des Ritters und ihren Abenteuern geführt; auch in der bildenden Kunst finden sich vielfältige Formen der Quijote-Rezeption: in illustrierten Buchausgaben, aber auch in selbständigen Werken aus den Bereichen der Malerei und Zeichnung, der Druckgraphik, der Plastik. An der Geschichte der Don-Quijote Bilder ist die Deutungsgeschichte der Figur prägnant ablesbar, die im Lauf ihrer Rezeptionsgeschichte u.a. von einem Narren zu einer Leitfigur avanciert. Dies soll - ausgehend von ausgewählten Kapiteln des Romans - an Beispielen untersucht werden. Visuelle Interpretationen des Don Quijote bieten auch der Comic und der Film. Auch dazu werden ausgewählte Beispiele besprochen.

Das Seminar findet dienstags von 10.00 bis 12.00 Uhr in GBCF 04/514 statt.

Leitung: Prof. Dr. Monika Schmitz-Emans